Hallo zusammen
Ich möchte den Artikel von Daniel vielleicht durch meine Erfahrungen mit Renderern ergänzen.
Fast täglich bekomme ich Anfragen, welches 3D-Prog die besten Bilder macht. Und immer sage ich das gleiche: Nicht das 3D-Prog macht die Bilder, sondern der Renderer!
Zweifelsfrei hat C4D einen der besten internen Renderer aller 3D-Progs, egal ob Maya, Rhino oder 3DMax. Es ist wichtig, immer die Geschwindigkeit, gerade auch für Filme im Auge zu behalten, deshalb ist z.B auch die Strahltiefe auf 8 begrenzt, obwohl das für die realistische Darstellung fatal ist. Vieles kann simuliert werden, damit es so aussieht, denkt man an die Materialoption Glanzlicht, die es so eigentlich nicht gibt und im Realismus von der Reflektion übernommen wird aber länger rechnet.
Und da kommen jetzt die realistischen physikalischen Renderer ins Spiel. Die können nur eines: Physikalisch richtig! Um jeden Preis! Das hat zu Konsequenz, dass der Anwender nur noch sehr wenig einstellen muss, der Renderer aber Zeit benötigt. Irgendwo muss es halt herkommen. Wenn man C4D auf alle physikalischen Parameter bei Mat, Licht und Kamera einstellen würde, Dauert es wahrscheinlich nicht weniger lange. Aber man hat den Aufwand der Definition. Und dort liegt der Kern des Ganzen: Die Summe der Bearbeitungszeit, also Definition + Renderzeit. Ich versuche mal, das Gegenüber zu stellen:
Zeitwerte in Prozent für ein Projekt mit maximalen Realismus:
Modelling:
Indigo: 30 %
C4D: 30%
Texturierung:
Indigo: 20 %
C4D: 55%
Belichtung:
Indigo: 5%
C4D: 45 % (Nur Sky reicht da nicht mehr aus)
Rechenzeit:
Indigo: 45%
C4D: 15%
Der Gewinn liegt in der Rechenzeit! So paradox es auch klingt! 45% der Gesamtarbeitszeit eines Projektes benötigt „NICHT“ meine Aufmerksamkeit, da rechnet der Rechner alleine! Bei C4D sind es lediglich 15 %. Die Differenz kann ich nutzen, um mich anderen Dingen zu widmen!
Und trotz aller Einstellungen hat der Indigo oder Maxwell oder wie sie alle heißen noch qualitativ die Nase vorne!
Für wen sind Externe Renderer nichts:
Für alle, die es abstrakt möchten, die keinen Wert auf Realismus legen, die schnelle Ergebnisse beim Rendering erwarten, die einmal im halben Jahr ein Rendering machen wollen oder müssen.
Für wen sind externe Renderer eine alternative:
Für die, die durch wenig Aufwand Ergebnisse deutlich verbessern möchten, die Renderzeiten auf die Nacht legen können oder mehrere Rechner haben die mitrechnen, die auf Realismus angewiesen sind, (Da gibt’s einige, in der Innenarchitektur heute fast Pflicht, wenn man reale Lichtmodelle simulieren möchte!)
Ich hab mal ein Beispielrendering angehangen. Beide Bilder sind in einem einzigen Rendering-Prozess gerechnet. Die Lichtquellen sind im Ergebnis an- und abschaltbar, man kann sie heller und dunkler drehen und auch die Farben verändern, ohne neu rechnen zu müssen. Diese Technik ist unschlagbar!
Ich hoffe, einige Fragen beatwortet zu haben.
In einem extra Thema erzähle ich Euch was vom neuen Renderer in C4D R13, wo viele gute Dinge enthalten sind, diesen Bericht aber dennoch „NICHT“ überflüssig machen!
Gruß
Frank
Die Füße gehen nur dort hin, wo die Augen schon waren.