Hallo zusammen , interessantes Thema
ich bin bei diesem Thema etwas zwiegespalten. Grundsätzlich halte ich eine Funktion zum "Zusammenfassen bzw. Gruppieren von Bewehrungspositionen" definitiv für sinnvoll. Aber es gibt dabei ein großes Problem aus der Praxis:
Bei uns hieß es immer: "Die, die mit X-Eisen bewehren, hatten keine Lust es richtig zu machen""
Warum? Ganz einfach: X-Eisen bedeuten für die Baustelle Chaos und diese sollte man vermeiden!
Auf dem LKW stehen dann Positionen, die alle zwar den gleichen Namen / Nummer haben, aber mit variablen Längen womöglich je nach Einstellung im 5mm Raster und Augenscheinlich nicht erkennbar. Auf den Labels der Biegerei steht in vielen Fällen nur die Positionsnummer – mehr nicht. Das führt dazu, dass:
entweder jemand auf der Baustelle mühsam die verschiedenen Längen sortiert und bündelt muss (macht keiner) oder – und das passiert meist – einfach irgendein Eisen gegriffen und eingebaut wird, was dann schlicht falsch ist.
Darum bin ich der Meinung:
> Positionen dürfen nicht einfach zusammengefasst werden, solange sie nicht eindeutig gekennzeichnet werden können -> deswegen eher doch eine neue Positionsnummer.
Es braucht klare Unterpositionen bzw. eindeutige Bezeichnungen, die so auch von den Biegereien beschriftet werden bzw. werden können alles andere ist für die Unbrauchbar!. Und genau das ist heute oft nicht der Fall – fragt ruhig mal bei den großen Herstellern nach.. ich möchte hier keine Namen nennen und auch Allplan wird sicher keine Diskussionen mit denen Anfangen siehe Thema Formschlüssel 99 für die alten Hasen hier .
Niemand möchte einen Mikado-Haufen aus 200 nahezu identischen Eisen auf der Baustelle, die sich nur minimal unterscheiden und die Biegerei diesen Unterschied überhaupt nicht sauber kennzeichnen kann. Das verlangsamt, verursacht Fehler und kostet Geld!
Deshalb geben sich viele Konstrukteur:innen heute extra Mühe, Verlegungspakete zu erstellen (z. B. in Gruppen von 5 oder 10 Eisen), um zumindest etwas Struktur zu schaffen und nicht jedes Eisen einzeln auszuweisen. Hier fangen wird das über angepasste bzw. vergrößerte Übergreifungslängen ab je nach Möglichkeit.
Erst wenn ein Software-Tool solche Dinge wirklich praxisgerecht abbilden kann, sind Funktionen wie z. B. Fahrwegsweep im Ingenieurbau sinnvoll. Sonst bleibt es nur Spielerei und schönes Marketingmaterial für Produktvideos – aber ohne echten Mehrwert!
Ganz viele Grüße an euch alle
GT