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BIM-konforme BWS Struktur / IFC-Attribute im Brückenbau Schal- und Bewehrungsplanung

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Ich habe da mal ein paar Fragen. Ich arbeite ja nun mit vielen verschiedenen Ingenieurbüros zusammen
und erstelle hauptsächlich die Ausführungsplanung -> Schal- und Bewehrungspläne.
Und jeder macht es anders...
Viele machen noch gar kein BIM, andere fangen gerade erst damit an
und wieder andere machen zwar BIM, aber da wird auch noch viel improvisiert. Da gibt es auch kein einheitliches Vorgehen.

Wie strukturiert ihr ein Brückenbauprojekt BIM-konform? (vielleicht hab ihr ein paar Screenshot von der BWS links und rechts)
Welche IFC-Attribute verwendet ihr standardmäßig? (Für den Brückenbau gibt es da ja noch? gar keine spezifischen)
Erstellt ihr die Bewehrung auf der linke Seite?
Und wenn ja, macht ihr die Bewehrung dann komplett auf ein Teilbild pro Bauteil (Unterteilung der Bew. dann mit eigenen Layern)
-> so mach ich das aktuell.

Gibt es eigentlich von Allplan einen aktuell empfohlenen workflow?

Ich würde mich über einen Gedankenaustausch freuen.
Vielleicht hilft das auch dem ein oder anderen weiter, mal zu sehen wie andere Büros das so machen.

Allplan-User seit 1998 - damals mit V14 (Classic-Oberfläche)
http://www.ib-szabo.de

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Hallo Marton,

ich antworte einfach mal von Seiten Allplan.
Trotz erfolgter Einführung der BIM-Methode in der Infrastruktur ist hier aktuell noch vieles "in der Mache".
Allgemein gültige Vorgaben im Brückenbau gibt es bisher noch nicht so viele, ein guter Anhaltspunkt sind die Handreichungen der bim4infra (https://bim4infra.de/handreichungen/).

In Bezug auf die Bauwerks- bzw. Modellstruktur sollten in einem BIM-Projekt die Anforderungen vom AG kommen.
Gibt es dort keine, gibt es in Allplan eigentlich nur die Vorgabe, eine IFC-konforme Struktur für die Daten, die übergeben werden zu nutzen, also Liegenschaft -> Gebäude -> Geschoss. Eine einfache Beispielstruktur siehe Anhang.
Bei Nutzung von Allplan Bridge wird eine Struktur beim Import in Allplan automatisch angelegt.

Für die IFC-Attribute werden die Typen aus dem Hochbau "entlehnt", da es hier momentan offiziell noch nichts Infra-spezifisches gibt.
Die Version IFC 4.3 (auch mit Attributen für den Brückenbau) stehen meines Wissens von der buildingSMART kurz vor der Veröffentlichung.
Hier wird es auch bald in Allplan etwas geben.

Zur BWS linke/rechte Seite:
Ist auch hier im Forum immer mal wieder Thema. Letztendlich ist dir das Vorgehen selbst überlassen, da gibt es kein "richtig" oder "falsch".
Für Trainings im Ingenieurbau empfehlen wir mittlerweile, alles links zu organisieren, einfach von dem Gedanken ausgehend, die Bewehrung auch gleich links abzulegen, falls diese als IFC übergeben werden sollte. Dann bleibt rechts nicht mehr viel übrig... Ist aber wie gesagt kein Muss.

Zur TB-Belegung:
Das kommt immer sehr auf die Situation und das Bauwerk/Bauteil an. Generell stellt es kein Problem dar, (neue) Ansichten und Schnitte und Bewehrung pro Bauteil bzw. Bewehrungsplan gemeinsam auf einem TB abzulegen. Damit erspart man sich häufige TB-Wechsel.
Bei größeren Bauteilen (z.B. Pylon) würde ich das schon auf mehrere TB verteilen.

Ich hoffe, das hilft schon mal als erster Wegweiser...

Beste Grüße
Kai Lakeberg

Kai Lakeberg
Dipl.-Ing.(FH)
Senior Product Consultant
Training & Consulting
ALLPLAN Deutschland GmbH
klakeberg (please no spam) @ (please no spam) allplan.com

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Hallo Marton,

ich antworte einfach mal von Seiten Allplan.
Trotz erfolgter Einführung der BIM-Methode in der Infrastruktur ist hier aktuell noch vieles "in der Mache".
Allgemein gültige Vorgaben im Brückenbau gibt es bisher noch nicht so viele, ein guter Anhaltspunkt sind die Handreichungen der bim4infra (https://bim4infra.de/handreichungen/).

In Bezug auf die Bauwerks- bzw. Modellstruktur sollten in einem BIM-Projekt die Anforderungen vom AG kommen.
Gibt es dort keine, gibt es in Allplan eigentlich nur die Vorgabe, eine IFC-konforme Struktur für die Daten, die übergeben werden zu nutzen, also Liegenschaft -> Gebäude -> Geschoss. Eine einfache Beispielstruktur siehe Anhang.
Bei Nutzung von Allplan Bridge wird eine Struktur beim Import in Allplan automatisch angelegt.

Für die IFC-Attribute werden die Typen aus dem Hochbau "entlehnt", da es hier momentan offiziell noch nichts Infra-spezifisches gibt.
Die Version IFC 4.3 (auch mit Attributen für den Brückenbau) stehen meines Wissens von der buildingSMART kurz vor der Veröffentlichung.
Hier wird es auch bald in Allplan etwas geben.

Zur BWS linke/rechte Seite:
Ist auch hier im Forum immer mal wieder Thema. Letztendlich ist dir das Vorgehen selbst überlassen, da gibt es kein "richtig" oder "falsch".
Für Trainings im Ingenieurbau empfehlen wir mittlerweile, alles links zu organisieren, einfach von dem Gedanken ausgehend, die Bewehrung auch gleich links abzulegen, falls diese als IFC übergeben werden sollte. Dann bleibt rechts nicht mehr viel übrig... Ist aber wie gesagt kein Muss.

Zur TB-Belegung:
Das kommt immer sehr auf die Situation und das Bauwerk/Bauteil an. Generell stellt es kein Problem dar, (neue) Ansichten und Schnitte und Bewehrung pro Bauteil bzw. Bewehrungsplan gemeinsam auf einem TB abzulegen. Damit erspart man sich häufige TB-Wechsel.
Bei größeren Bauteilen (z.B. Pylon) würde ich das schon auf mehrere TB verteilen.

Ich hoffe, das hilft schon mal als erster Wegweiser...

Beste Grüße
Kai Lakeberg

Kai Lakeberg
Dipl.-Ing.(FH)
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moin,

vielleicht ist das für dich interessant.

BIM-Hamburg

gruß andreas

The Blues is the roots, everything else is the fruits. Willie Dixon

Hi Marton,

im Anhang ein Screenshot des Vorlageprojektes für unseren Ingenieur-Hochbau. Damit soll der "bürokratische" Teil der Prj.arbeit zu 80% vorbereitet sein (Bsp. Benennung von Teilbildern, Plänen, etc.), wobei die Anwender diese natürlich bearbeiten und erweitern dürfen - nicht jedoch die Struktur an sich abändern. Damit soll jeder bei uns ein Projekt vorfinden, bei dem es einheitlich zugeht. (Denk an den 2D-TB-Wust von früher ohne Layer...).

Zu der ganzen TB-Strukturierung gibt es vorbereitete Pläne, Layer, Zeichnungstypen, Assistenten und bereits auf den jeweiligen TB erstellte Schnitte, 2D-Gedöns, etc. Wenn man sich also an Spielregeln hält, was man wo und wie erzeugt, ist sofort ein Plan zusammengestellt, bei dem man natürlich noch nacharbeiten muss (z.B. Größe der Planfenster, Schnittausdehnungen, etc.), aber sonst immer in der gleichen Sichtbarkeit (büro-einheitlich) aufbereitet ist.
Neben der BWS halte ich es für äußerst sinnvoll, auch weiterhin die Zeichnungsstruktur zu verwenden -> Bsp. Stempel und Texte.

Bewehrung wird bei uns auf einem TB links mit Schnitten und Legenden erzeugt. Das Handling der Elemente erfolgt über Layer. Ein BEW-TB entspricht quasi einem BEW-Plan.

Die Bauteile an sich sind im Assistenten mit Layerverknüpfung, Attributen, Oberfläche, usw. vorbereitet.

Das nur mal kurz angeschnitten...

Mit besten Grüßen, Kai

-Ingenieurbau & Allplan seit V15-

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Vielen Dank für Eure Anmerkungen.

Das ein oder andere hat mir schon sehr weitergeholfen, bzw. auch Sicherheit gegeben.
zB. mach ich es auch so, dass ich die Bewehrung komplett auf die linke Seite inkl. aller Beschriftungen auf ein TB konstruiere.
Außerdem "entkopple" ich das Modell und kopiere die Schalung als erstes auf das Bewehrungs-TB, dann zeichne ich die ganze Zeit nur an diesem einem Teilbild, bis das Bauteil und die Pläne dazu fertig sind.
Die Strukturierung der Bewehrung mache ich auch ausschließlich über Layer.
Ich mache es sogar so, dass ein Teilbild einem Bauteil entspricht, nicht nur einem Plan.
So werden dann aus einem TB oft mehrere Pläne, die dann eine gemeinsame Stahlliste haben.

Bisher dachte ich, das wäre "nicht so richtig" BIM-konform, wenn man links Beschriftung, 2D Linien etc. mit reinzeichnet. Ich dachte die linke Seite wäre ausschließlich für 3D Modelldaten vorgesehen, wenn man "sauber BIM-konform" arbeiten würde. Linke Seite Modell, rechte Seite dann die "Ableitungen" des 3D-Modells wie Ansichten, Schnitte, Beschriftungen... (ich hatte das bei der Zertifizierung zum BIM Modeler mal so gelernt, aber das war schon 2016...)
Von daher sehe ich das mit Freude, dass es andere auch so machen und alles gleich links reinzeichnen.

Dass man die Teilbildstruktur parallel verwenden kann, ist ein guter Tipp. Ich hatte das schon mal im BIM Kompendium gelesen.

Beste Grüße
Marton

Allplan-User seit 1998 - damals mit V14 (Classic-Oberfläche)
http://www.ib-szabo.de

Da es ja neu die phytonparts für die Bauteilbewehrung für Wände und Stützen gibt, die ja zwingend Architekturbauteile benötigen:
Wie kann man, so wie Marton es auch macht, die Architekturbauteile auf ein anderes Teilbild duplizieren und dabei die Bauteile von der Ebenenanbindung lösen?
So das diese Absoluthöhen erhalten.
Zur Zeit machen wir das noch so das wir teilbildübergreifend kopieren und Wandeln (in 3D Körper) Gibt es da ein Kniff?

Gruß Jürgen
Allplan V10 bis V2024

Moin,

@Jürgen:
-ifc- Export und Reimport (nicht wirklich empfehlenswert, aber Du hast ja nicht explizit nach "guten Kniffen" gefragt...)
-besser: CDS Element Converter. Kann aus kopierten und gewandelten 3D- Körpern wieder Wände mit Öffnungen bzw. Stützen machen, die sich mit den PythonParts dann auch bewehren lassen.

Beide Methoden können natürlich an ihre Grenzen stoßen.

Warum sollen es "Absoluthöhen" sein?
Warum nicht (wenn man das Modell aus guten Gründen entkoppeln will) Kopie in der BWS machen und alles weglöschen, was nicht TWP- relevant ist?

@Marton:
...und ich dachte immer, ich wäre der letzte auf dieser Welt, der die Zeichnungsstruktur für eine auch weiterhin sinnvolle und wichtige Ergänzung der TB- Verwaltung hält...
Willkommen in unserem kleinen Club!

BG
Jens Maneke
AAP Sommerfeld

>>> Stell Dir vor, es geht und keiner kriegts hin...

Wir entkoppeln die Bewehrungs-Bauteilkörper immer vom Schalungsmodell.
Eine Funktion "Teilbildübergreifendes Kopieren von Architekturbauteilen mit Auflösung der Ebenenanbindung" wäre wünschenswert.

Das wäre was für CDS :-)

Gruß Jürgen
Allplan V10 bis V2024

Moin,

sollte nicht so schwer sein:
-ALLPLAN kann Teibildübergreifend kopieren
-ALLPLAN kann Arch in 3D- Körper wandeln
-...und das sogar in einem Schritt.
-CDS kann 3D- Körper in Arch zurückwandeln.

Nun muss man das "nur" noch zusammenbringen.

Ich beobachte allerdings, dass die Methode mit "kopieren und wandeln" von vielen Anwendern gemieden wird, da ja redundante Daten erzeugt werden (gerade beim Thema BIM ist das bei hardcore- BIM- Verfechtern ein wenig "verpönt. Ich persönlich seh das komplett anders, aber ich hab ja nix zu sagen...).

Unabhängig von Deinem Anwendungsfall sehe ich durchaus auch noch andere Situationen, wo das nützlich wäre.

Vielleicht sagt Thierry oder Jörg ja was dazu...

BG
Jens Maneke
AAP Sommerfeld

>>> Stell Dir vor, es geht und keiner kriegts hin...


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