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[Frage] Fragen zur 3D Bewehrung im Tragwerksmodell

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Hallo zusammen,

ich habe nun schon einige Beiträge zur 3D Bewehrung hier gelesen, jedoch nie wirklich eine passende Antwort oder einen Leitfaden zur Erstellung eines Tragwerksmodells mit Bewehrung gefunden.

Wir möchten im Büro die Schal-,Bewehrungs- und Fertigteilplanung auf die von Allplan angebotene 3D-Bewehrungsmethode umstellen,
da bereits die Architekturzeichnungen von uns in 3D erstellt werden.
Das Tragwerksmodell wird also als "Ableitung" vom Architekturmodell erstellt und die zu bewehrende Teile werden in 3D Körper gewandelt.

Grundsätzliches:

Die Bauwerksstruktur

Wir unterteilen den Planungsvorgang in verschiedene Teilbilder z.B.
1 TB für Achsraster
1 TB für Fundamente (3D Körper)
1 TB für Wände (3D Körper)
1 TB für Stützen (3D Körper)
1 TB für Binder (3D Körper)

Wir möchten später ein komplett bewehrtes Tragwerksmodell erhalten.
Daher erstelle ich die Ansichten und Schnitte des im Tragwerksmodell erzeugten 3D - Körpers und bewehre dann diese Ableitungen.

Sprich Ansichten und Schnitte kommen auf ein extra Teilbild -> TB - Stütze S01 Schalung
Anschließend bewehre ich diese Ableitungen auf einem weiteren Teilbild -> TB - Stütze S01 Bewehrung

Hierzu hätte ich bereits eine Frage:
Die Ableitungen sind bewehrt, jedoch wird exakt diese Stütze z.B. 5x benötigt.
Man könnte nun einfach mit einem Text in der Überschrift ergänzen das diese 5x gefertigt werden soll, allerdings habe ich die Bewehrung dann nicht im Tragwerksmodell dargestellt, was wir aber gerne hätten.

Also kopiere ich die im Modell bewehrte Stütze. Somit passt die Darstellung, jedoch bei einem Gesamtauszug der Biegeformen und auch auf den Stahllisten im Einzelplan werden die Stückzahlen aller Stützen gezählt, was natürlich Sinn ergibt. Jedoch hätten wir gerne in den Stahllisten und Gesamtauszügen die Stückzahl einer einzigen Stütze.

Wie handhabt ihr das Ganze?
Und ist diese Vorgehensweise inkl. Teilbild Belegung wie wir es vorhaben überhaupt ratsam?

Hallo Alex,
ich kann nur berichten wie ich arbeite. Ob das die beste und richtige Methode ist weiß ich nicht.
Ich gehe deinen Beitrag mal von oben bis unten durch.

Das Tragwerksmodell wird also als "Ableitung" vom Architekturmodell erstellt und die zu bewehrende Teile werden in 3D Körper gewandelt.
Tragwerks.-und Architekturmodell ist bei mir das gleiche. Ich wandle nichts in 3D-Körper um. Allerdings kommen die neuen Ansichten zum Einsatz. (Nicht die "alten" Assoziativen Ansichten/Bewehrungsansichten) - Es gibt nur ein Modell für alles !

Die Bauwerksstruktur
Im Grunde mache ich es für das Modell wie Du, nur etwas kleinteiliger. Ich füge noch mehrere beliebige Strukturstufen ein.
z.B. Strukturstufe "Gründung" mit je einem Teilbild für Einzelfundamente, Streifenfundamente, Aufzugsunterfahrt, Bodenplatte , etc.

Für die Bewehrung z.B. einer Stütze gibt es bei mir je ein Teilbild für :
1. Bewehrungsmodell und Schnitte (Du kannst auch ein Extra-Teilbild nur für die Schnitte anlegen)
2. 2D-Ergänzungen
3. Planrand (Ich sehe immer schon gerne vor dem Planlayout was wie auf den Plan passt)

Einen Extra Schalplan für eine Stütze mache ich nur im FT-Bau, ansonsten ist das dem Geschoss-Schalplan zu entnehmen.

Bezgl. der Stückzahlauswertung würde ich es so machen, das ich bei z.B. 5 gleichen Stützen eine Stütze auf dem Teilbild für den Bewehrungsplan bewehre und auswerte. Dann ein neues Teilbild für die übrigen 4 kopierten Stützen. Dieses Teilbild befriedigt dann den Wunsch nach BIM-Konformität und Du kannst diese kopierten 4 Stützen aus der Stahlliste ausschliessen.
Was mich an dieser BIM-Arbeitweise stört : Wenn es eine Änderung (Prüfeintrag) an der Stütze gibt, muss man auch die Kopien alle ändern, obwohl diese in keinem Bewehrungsplan mehr auftauchen.

Bisher erschließt sich mir die Notwendigkeit von BIM in der Bewehrungsplanung nicht, es sei denn wir übergeben irgendwann nur noch Bewehrungsmodelle an die Baustelle (was sicher eines Tages kommen wird).
Ansonsten sehe ich hier nur unnötigen Mehraufwand und neue Fehlerquellen beim bewehren.

LG Jürgen

LG Jürgen

Allplan 2023-1-6 - Ingenieurbau

Hallo Jürgen, man könnte versuchen, die Stütze einmal in einem eigenen TB zu bewehren und dieses TB als X-Ref in einem anderem TB mehrfach an die Position der anderen 4 Stützen abzusetzen.
Somit muss die Bewehrung nur einmal erstellt/ angepasst werden und das (Bewehrungs-)Modell kann vollständig als IFC Datei übergeben werden.
(Falls das tatsächlich mal nötig ist).
Die im X-Ref dargestellte Bewehrung sollte sich mehr oder weniger automatisch mit aktualisieren.
Habe ich so zwar noch nicht ausprobiert, aber das wäre mein Ansatz.

VG
Marcus

Hallo,

vielen Dank für die Antworten erstmal.

Das mit dem X-Ref halte ich für eine gute Idee, jedoch werden hierbei dann die Stückzahlen nicht mit hochgezählt wenn ich das richtig verstanden habe.

Da wir die Daten aus dem Modell für die Kalkulation ebenfalls zugänglich machen möchten, ist es eigentlich unabdingbar ein vollständiges Modell zu haben.

Ich denke das wir nicht die einzigen sind die ein BIM konformes Tragwerksmodell mit Allplan erstellen möchten, daher frage ich mich ob es denn wirklich keine richtige Vorgabe seitens Allplan gibt wie dies zu handhaben ist.

Für mich persönlich wäre es sehr interessant wie der allgemeine Planungsablauf eines Tragwerkmodells gestaltet werden soll,
da ich es durchaus sehr entlastend finde die Schalung mit 3D-Körper schon zu modellieren und somit zusätzlich ein 3D-Modell zur Übersicht erhalte.

@Jürgen
-Wenn bei dir das Architekturmodell = Tragwerksmodell ist, bewehrst du dann Architekturbauteile?
-Das mit dem Planrahmen werde ich genauso übernehmen.

Mich würde auch interessieren in welchem Rahmen ihr das Ganze ausführt.
Also reden wir von Ein- und Mehrfamilienhäuser oder auch von Gewerbebauten in Modulbauweise, sprich Stb.-Fertigteil Hallen.

Ich denke wenn das Objekt eine gewisse Größe erreicht, sind das alles in einem Modell ziemlich viele Informationen.

VG
Alex

Moin zusammen,

der Gedanke mit den xrefs ist grundsätzlich nicht verkehrt.
Ich habs auch gerade mal "quergetestet", hat durchaus funktioniert.

Xrefs gehören jetzt allerdings nicht zu meinen bevorzugten Funktionen da es in der Vergangenheit
da auch schon mal Probleme gab (in 2023-1 hab ich z.B. Probleme so ein erweitertes xref zu kopieren...)

Die Daten sind im ifc übertragen worden, allerdings gabs bei meinem Experiment in Solibri leichte
"Ungereimtheiten" beim Aus-und Einblenden.
Inwieweit sich das beim SMC (Solibri Office) bei regelbasierten Prüfungen auswirkt - keine Ahnung...

Im BIMVision sah das besser aus...

Sollte jemand von ALLPLAN (Michael???) das hier lesen: Ich fände es spannend zu erfahren ob Ihr das auch so empfehlen würdet.

Allen ein schönes möglicherweise verlängertes Wochenende!

BG
Jens Maneke
AAP Sommerfeld

>>> Stell Dir vor, es geht und keiner kriegts hin...

Hallo Alex,
ja, meine "Schalung" leite ich durch Schnitte und Ansichten aus den Architekturbauteilen ab.
Was ich nicht benötige (Türen, Fenster, Ausbau etc) blende ich über Layer aus oder lösche es (über Filter).

Meine Philosophie ist die, nur ein aktuelles Modell für Schalung und Bewehrung zu haben.
Wenn ich vorher in 3D-Körper wandle und es Änderungen am Hauptmodell gibt, muss ich die Änderungen mehrfach übernehmen oder neu wandeln.

Wir bearbeiten eigentlich alles. Vom Einfamilienhaus, Mehrfamilienhäuser mit Tiefgaragen über Gewerbebauten bis zum Brückenbau.
Hauptsächlich Ortbeton. Fertigteile werden häufig von den FT-Werken übernommen, die das dann meistens von externen Büros bearbeiten lassen.

Wir sind ein reines Zeichenbüro für den konstr. Ing-Bau. Daher sind wir für viele verschiedene Tragwerksplaner tätig.
Bisher hatten wir noch kein Projekt (egal wie gross) bei dem die Bewehrung BIM-konform verlangt wurde.

Daher kann ich noch mit Bauteilfaktoren arbeiten, wenn ein Bauteil öfter vorkommt.

LG Jürgen

LG Jürgen

Allplan 2023-1-6 - Ingenieurbau


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